»Was Kaiser! Du bist bloß eine Zwiebel. Na denn, mein kleiner Peer, ich werde dich schälen […] Das sind aber furchtbar viele Schichten! Jetzt muss ich doch bald ans Herz kommen! Nein- da ist keins! Nur immer neue Schalen.« In Ibsens dramatischem Gedicht ›Peer Gynt‹ (1897) erleben wir die Lebensreise des gleichnamigen Fantasten, dessen Welt aus Lügen, Fantasien und gescheiterten Träumen besteht. Peer entflieht der tristen Realität, indem er von seiner Krönung als Kaiser träumt und sich Illusionen hingibt. Er entführt eine Braut, lebt bei Trollen, reist durch die Welt und lässt sich so weit von seiner eigenen Einbildungskraft treiben, dass die Grenze zwischen Illusion und Realität verwischt und er erst zu spät erkennt, dass all seine Träume zerbrochen sind. Als der Schein von Ruhm und Glanz verfliegt, wird er mit sich selbst konfrontiert. Doch anstelle von Erfüllung findet er nur einen leeren Kern – eine Zwiebel ohne Herz, das Symbol seines gescheiterten Strebens. In seiner diesjährigen Produktion blickt das Theater der Generationen mit seiner großen Bandbreite verschiedener Altersgruppen auf die Geschichte des berühmten Titel(anti)heldens, samt all seiner gelebten, fantasierten und gescheiterten Träume.